Montag, 18. April 2011

Spreewaldmarathon: Kampf gegen die Uhr


Anreise am Samstag über 650 km nach Burg (4500 Einwohner) in den Spreewald, dabei ist der Tobias der seinen ersten Marathon laufen wird und der Werner.
Nach nur einem Stau auf der Autobahn fahren wir zuerst ins Hotel nach Raddusch, für den Tobias ist kein Zimmer reserviert da er die Reservierungsbestätigung nicht beantwortet hat.
Es ist aber noch genügend frei, er muss nicht im Auto schlafen.
Wir holen die Startunterlagen ab, ich hatte ein Funktionsshirt bestellt, die wurden aber nicht geliefert.
Beim verlassen der Halle werden wir noch angesprochen ob wir bei einer Studie der Charite Berlin mitmachen wollen.
Die haben ihre schönste Studentin geschickt, da können wir natürlich nicht nein sagen.
Es geht über Herzfrequenzvariabilität, es wird unser Puls aufgezeichnet und wir füllen einen mehrseitigen Fragebogen aus.
Noch ein bisschen den Zielbereich angeschaut, heute ist der Skate Marathon.


Wir essen noch die Nudeln der Pastaparty, der Werner fällt mit seinem Outfit etwas aus dem Rahmen.


Renntag! Ich will und muss endlich unter 3h 45min kommen, für dieses Ziel habe ich 750 Trainingskilometer zurückgelegt.
Es hat 14 Grad bei leicht bedecktem Himmel, optimale Bedingungen.
Es stehen 1700 Läufer für die Wettbewerbe 10 km, Halbmarathon und Marathon am Start.
Los gehts! Die ersten zwei Kilometer sind etwas beengt, dann hat sich das Feld sortiert und ich kann mein Tempo laufen.
Nach 4 km geht der erste Läufer, es ist ein ca. 14 jähriger Junge der wohl den 10er läuft und doch zu schnell los ist.
Es geht über Teerstrassen durch eine bewaldetete und von Kanälen durchzogene Landschaft.
Vereinzelt sind einzelne Wohnhäuser und Gehöfte zu sehen.
Bei Km 7 überhole ich einen Läufer im Nikolauskostüm, wers braucht.
Die Duchgangszeit bei Km 10 ist 8 Sekunden zu langsam, kein Problem.
Wir laufen jetzt teilweise auf Feldwegen und fast schon Trampelpfaden.
Alle paar Kilometer ist eine Brücke über einen Kanal zu überqueren, jedesmal ca. ein Höhenmeter.
Kurz bevor bei Km 20 die Halbmarathonis abbiegen, hat einer seine Musikanlage aufgebaut und aus den Lautsprechern schallt Ohrenbetäubend Schlagermusik.
Beim vorbeilaufen schrei ich so lauts geht: "die Musik ist ja zum davonlaufen"!
Es wird sofort reagiert und jetzt kommt TNT von ACDC, da läufts sich´s schon besser.
Die Durchgangszeit Halbmarathon ist ein Minute schneller wie nötig, das Polster werde ich noch brauchen.
Es hat sich ein Mitläufer gefunden der das selbe Tempo hat.
Er macht Triathlon und der Lauf ist eigentlich nur ein Trainingslauf für ihn.
Ab Km 27 überholen wir immer wieder Läufer die ihr Tempo nicht halten können.
An den Verpflegungsstellen gibt es alles was das Herz begehrt: Chips, Salzbrezeln, Prinzenrolle, Früchte, Cola...
Km 30: ich bin noch 20sec schneller als nötig.
Langsam muss man sich konzentrieren um das Tempo zu halten, wir überholen immer noch regelmäßig.
Km 35: ich bin auf die Sekunde genau im Plan, auweh nur nicht nachlassen.
Mist, ich habe Durst und muss mich quälen wo bleibt nur die nächste Verpflegung?
Km 37, endlich Verpflegung jetzt einen Becher Wasser und einen mit Cola, das gibt einen ungeahnten Energieschub.
Plötzlich bin ich sicher, heute kommt kein Hammermann ich werds schaffen, könnte heulen vor Freude.
Km 40: ich schrei mich an und watsche mich ab für den Endspurt.
Ich beschleunige gebe alles, der nächste Km geht in 4:56 dahin.
Noch 600m bis zum Ziel, nein warum jetzt noch, in den linken Adduktoren fängt es zu krampfen an.
Mein Laufstil wird unrundt aber ich halte durch.
Noch 300m bis zum Ziel, scheiße es krampft auch in den rechten Adduktoren.
Egal, die Zuschauer brüllen, ich gebe alles, sprinte durch das Ziel drücke auf die Stopptaste des Forerunners:
3:44:52!!!!!!!!

Die Gusseiserne Finishermedallie in Gurkenform wird bei mir einen Ehrenplatz erhalten.

Der Werner konnte sich auf 3:54 verbessern, der Tobias finishte mit Magenkrämpfen in 4:17.

Offizielles Ergebnis: da es keine Nettozeitmessung gab, waren es Brutto 3:45:51
Platz 104 von 361 Finishern, Platz 94 von 290 Männern

6 Kommentare:

  1. Leider waren die nicht fähig eine Nettozeit zu messen. Somit steht bei Dir eine 03:45:51.783 (Hauptsache auf die 10000stel sekunde messen...)

    AntwortenLöschen
  2. Grad nochmal gekuckt, wir sind ja gemeinsam gestartet. Ich hab Handgestoppt:
    3:54:39 und Brutto 3:55:38 = 59 Sek

    Du hast :

    3:44:52 und Brutto 3:45:51 = 59 Sek

    AntwortenLöschen
  3. Glückwunsch!

    Mit Nettozeit ist die Zeit ab Startlinie wohl gemeint? Zudem konntest du ja erst ab KM 2 dein Tempo laufen was wohl auch ein paar Sekunden bedeuten?!

    Die Vorbereitungen zum nächsten Marathon können also beginnen ;-)

    AntwortenLöschen
  4. @Werner: letztes Jahr hatten die in den Listen eine Nettozeit und das war dieselbe Zeitmessfirma.
    Vielleicht werden die Listen nochmal überarbeitet.

    @Norbert: jetzt beginnen die Vorbereitungen für meinen ersten Ultralauf (50km) am 01.07. in Ulm!

    AntwortenLöschen
  5. Ich war ja auch da und habe mir nach dem Lauf eine Urkunde geholt MIT Nettozeit. Also die gab es schon und es wundert mich dass man es nicht schafft, diese auch in die Listen zu bringen. Vielleicht mailst du den Veranstalter mal an.

    Herzlichen Glückwunsch noch zur Punktlandung!

    AntwortenLöschen
  6. Hallo unbekannte Anett, ist immer schön wen jemand neues kommentiert.
    Ich werd mal warten bis der Urkundendruck Online verfügbar ist dann sehen wir ja ob es eine Nettozeit gibt.

    AntwortenLöschen