Donnerstag, 14. Juli 2011

Staffelmixmarathon Marktoberdorf

Seit 2003 findet im Zweijahresrythmus der Mannschaftswettbewerb mit den Disziplinen Skaten (11,8km), Radfahren (20,4km) und Laufen (9,9km) statt.
Ich und meine zwei Brüder sind bisher immer dabeigewesen und versuchen uns immer zu verbessern.

Das Rennen aus Sicht des Skaters Werner:

In der Vorbereitung zweimal beim Inlineskatetraining gewesen, dafür aber in neues Material investiert!
Start und Einführungsrunde liefen ohne Probleme ab, wurde wenig überholt und es war gut eingeteilt. Kein Gedränge, jeder nahm Rücksicht.
Die ersten 2,5km gingen durch die Stadt, die 90° Linkskurve bei der Kirche auf die Schwabenstrasse war wie immer gut mit Zuschauern besetzt, es gab in der Gruppe keinen Sturz.
Bergab zur Grüngutsammelstelle hatte ich Topspeed 37km/h.
Erstmals führte die Strecke nicht die schmale Nebenstraße an der B12 entlang sondern gerade weiter nach Ebenhofen.
Die Straße ist vom Belag her einiges besser als die alte Strecke, in der Gruppe konnte man durch den Windschatten gut Tempo machen.
Als ich mich von der Gruppe absetzen wollte, benötigte ich drei Anläufe; im Windschatten mitfahren geht doch leichter.
Schließlich gelangte ich aber doch zur nächsten Gruppe.
In Ebenhofen wird an der Hauptkreuzung nach Rechts Richtung Altdorf abgebogen, quer davor ein Riegel grobes Kopfsteinpflaster, Sturzgefahr!
Also Bremsen, in die Knie und darübergrumpelt.
Einer hatte sich die Strecke wohl vorher angeschaut, er wich da einfach auf den Gehsteig aus und konnte uns auf der Innenseite locker überholen.
In Kreen ist frisch geteert, das macht den steilen Anstieg am Ortsende auch nicht leichter.
Bis Bertholdshofen noch alles gegeben, und durch die letzten drei scharfen Kurven bis zum Staffelwechselpunkt.
Durchschnitt 26.6km/h, Streckenlänge 10,67km.
Platz 64 (2009: 107) in 24:09 min.

Staffelbandübergabe:
Das Rennen aus Sicht des Radlers Andreas:

Der Werner taucht überraschend früh in der Wechselzone auf!
Spurt zum abgestellten Rennrad (ja ein neues, das ich beim letzten Wettbewerb noch nicht hatte).
Am ersten steilen Anstieg vor Heiland konnte ich gleich mal drei Radler überholen, das veränderte Training mit mehr Zug beim Bergauffahren macht sich bezahlt.
Es findet sich eine Gruppe von drei Fahrern bei der ich das Tempo mache, so 32-33 Km/h.
Als ich einem ein Zeichen mache auch mal vorne im Wind zu fahren, geht er zwar vor kann aber das Tempo nicht halten, also muss ich halt wieder.
Die Bedingungen sind Ideal, sonnig und 25 Grad bei wenig Wind, wenn ich da an vor zwei Jahren denke mit Hagelschauer, Regen brrr.
Von Osterried nach Sulzschneid wie immer sehr hart der Anstieg will nicht aufhören.
Dann Leuterschach die Abfahrt zur Wertach, auf der Ideallinie steht natürlich genau ein Krankenwagen geparkt.
In Geisenried die Wechselzone, vor lauter Leuten erstmal den Richard nicht gesehen, obwohl er ein Signaloranges Trikot anhat.
Habe auf der Strecke 10 Plätze verloren wir wechseln als 74.
Selbst Platz 83 (2009: 123.) in 38:25 min, ich kann mich um unglaubliche 5 min verbessern.

Das Rennen aus meiner Sicht:

Andi kommt schon, so schnell ging es noch nie.
Erstmal Tempo finden, der Puls geht auf 181, bisschen bremsen, 178 ist genug.
Erster Km in 4:08, der zweite in 4:12 ich kann gleich mal fünf Läufer überholen.
Dann der Anstieg Richtung Hattenhofen, ich werde von zwei Läufern überholt Km in 4:36.
Bergab kann ich einen von denen wieder einholen, Km in 4:06.
Es geht von Hattenhofen Richtung Süden, wir laufen mit dem Wind es ist unerträglich schwül zwei Läufer gehen schon, Km in 4:35.
Es geht leicht bergab Richtung Talhofen, wir überquern die Wertach auf der Fußgängerbrücke.
Hier hat es gefühlte 35 Grad, die 1,5m hohen Seitenwände stauen die Hitze, Km in 4:24.
In Talhofen großes Remmidemmi am Verpflegungsstand, der Moderator begrüßt jeden mit Namen.
Ächz, der Anstieg nach Weibletshofen ist hart.
Aber nach Weibletshofen wird es noch schlimmer, es geht leicht bergauf und gegen die Sonne, schon lange nicht mehr so gelitten.
Zwei Km in 4:35 und 4:36.
In der Bahnunterführung kann ich noch jemand überholen, kurz danach die Zielgerade.
Links und rechts jubelnde Menschenmassen, letzter Km in 4:21.

Zieleinlauf als Gesamtmannschaft 55. (2009: 67.)
Selbst Platz 48 (2009: 33.) in 43:05 min, über drei Minuten langsamer wie 2009.

Das ich mich verschlechtern werde habe ich im Vorfeld schon gewusst, vor einer Woche noch nen Ultra und nicht viel Tempotraining gemacht.
Die hohen Temperaturen dieses mal kosteten sicherlich eine Minute, 2009 hatte es nur 14 Grad.

Aber dafür ist es ein Mannschaftswettbewerb, wenn einer schwächelt sind die anderen besser.

Samstag, 2. Juli 2011

Call me ULTRA

Ich laufe auf einem Feldweg, links ein Maisfeld, rechts steht Getreide, in der Ferne ist der Kirchturm von Bollingen zu sehen, der Forerunner zeigt 42,2 km, 42,3 km ...
Für mich unbekanntes Neuland, mehr als die berühmten 42,195 km habe ich noch nie laufend zurückgelegt.
Aber von vorne.
01.10 Uhr, der Wecker klingelt, nach 1,5 Stunden Schlaf bin ich erstaunlich fit.
Um 02.00 Uhr hole ich den Werner ab und wir fahren nach Ulm zur Laufnacht um an dem 50 km Lauf teilzunehmen.
Kurz nach 03.00 Uhr Ankunft in Blaustein, von hier fährt uns ein Shuttlebus zum Stadion des SSV Ulm.
Im Stadion ist eine Verpflegungsstelle aufgebaut und hier wechseln auch die verschiedenen Staffeln nach zurückgelegten 50 km.
04.00 Uhr, Start von nur 12 Läufern, die restlichen 50 er sind bereits um 23.00 Uhr in Blaustein gestartet.
Es geht an der Donau entlang, im Schein der Stirnlampe läßt sich erahnen das der Fluß Hochwasser führt.
4.45 Uhr, es dämmert und ich kann die Stirnlampe ausschalten.
Wir haben uns für eine defensive Lauftaktik entschieden, den Kilometer in 6 min, die steilen Anstiege hochgehen, an den Verpflegungsstellen stehenbleiben.
In Elchingen wartet die "Napoleonrampe" mit sicherlich 15-20% Steigung, es gibt trotzdem welche die Laufen da hoch.
Die Strecke ist wunderschön, es geht durch Wälder, Getreidefelder, kleine Ortschaften.
Auf der gesamten Strecke gibt es 18 Verpflegungsstellen, an jeder wird man freundlich begrüßt und teilweise beklatscht.
KM 30 die Wilhelmsburg ist erreicht, ich habe mit dem Werner ausgemacht das ab jetzt jeder sein eigenes Tempo läuft.
Die richtigen Anstiege kommen jetzt erst, die nächsten 10km haben es in sich ich kann aber alles laufend bewältigen.
Es wird ein Standortübungsplatz durchquert, beeindruckend ist ein rostiges Panzerwrack.
KM 45 mir geht es gut, keine Krämpfe, der Hammermann kommt nicht, jetzt bin ich sicher ohne Probleme zu finishen.
KM 49 da steht jemand und fotografiert mich, das ist ja Anton Lautner ein Ultraläufer der für marathon4you an Veranstaltungen teilnimmt und Laufberichte schreibt.
KM 50 Zieleinlauf nach 5h20min mit 453 Hm, mir tun zwar die Haxen weh, aber jetzt kann ich behaupten: "ich bin ein Ultraläufer".