Sonntag, 10. Mai 2015

Bizau Traillauf

Was für eine Schlammschlacht!

Als es daran ging einen Trainingsplan für das Frühjahr auszuwählen, entschied ich mich dafür auf einen Halbmarathon zu trainieren, aber beim Bizau Traillauf zu starten.
Laut Ausschreibung sind auf 30,5km 1660 Hm zurückzulegen.
Bisher hatte ich laufend maximal 958Hm (2/3 Marathon Oberstaufen 2010) zurückgelegt,
und damals das Vollgas Bergablaufen mit einem einwöchigen Muskelkater büßen müssen.
Die Devise heißt also: zurückhalten und genießen, ankommen ist alles.

Nach 1,5 stündiger Fahrt Ankunft in Bizau, ein kleines Dorf in Vorarlberg.
Die Wolken hängen tief am Berg, es hat 11 Grad, am Start stellen sich 250 Teilnehmer für die zwei Strecken auf (es gibt noch einen kurzen Lauf über 7,6km an dem alleine 116 Läufer starten).

Punkt 10 Uhr gehts los zuerst auf Forstwegen.

Manche gehen schon, die ersten 200Hm lege ich noch laufend zurück.
Zwischendurch ein schöner Pfad durch einen Buchenwald.
Bald die erste Herausforderung ein Pfad, knöcheltiefer Schlamm mit Wurzeln und großen Steinen.
Meine Laufstöcke sind eine große Hilfe um nicht auszurutschen, komischerweise sehe ich nur sehr
wenige Läufer mit Stöcken, die werden sich noch bezahlt machen!
Es gibt eine große Anzahl von Verpflegungsstellen, ich laufe aber mit Trinkrucksack und am Anfang nehme ich wir nur was zu essen.

Als ich nach einer Stunde auf die Laufuhr schaue, stehen da nur 6,5km, das kann sich aber heute hinziehen.
Für die ersten 1000hm benötige ich 1h35min.
Nach 11km erreichen wir die Bergstation der Seilbahn auf 1700m.
Danach geht es auf einem lehmigen Pfad am Grat entlang, plötzlich rutscht mein rechter Fuß weg, der Stock auch und ich finde mich auf allen vieren im Lehm wieder.
Nichts passiert nur dreckig, gleich weiter.
Hier oben gibt es noch Schneefelder.
Vorbei an einem markanten Gipfel.
Km 15: an der Verpflegungsstation auf 1500m fängt es an leicht zu regnen.

Kurz darauf regnet es Bindfäden, ich ziehe meine Jacke an aber manche haben trotz Vorgabe in der Ausschreibung anscheinend keine dabei und laufen so durch das kalte nass.

Es kommt eine extrem steile Stelle mit Schneefelden und Wasserströmen auf dem Pfad, der Puls rast als ich mich da hochkämpfe.
Mein Gedanke das war die schlimmste Stelle, sollte sich aber als Trugschluß herausstellen.
Zur Abwechslung mal eine Teerstraße.

Jetzt kommts: zuerst steil durch einen Wald, danach ist ein Hang mit 60 Grad Neigung zu queren,
der Pfad ist extrem rutschig, die Trailschuhe bieten seitlich nicht viel Halt, bin ich froh um die Stöcke, einige bewegen sich nur noch auf allen vieren fort.
Im Anschluß ist der Pfad durch den Wald so steil, das sogar Seile gespannt wurden um ihn überhaupt bewältigen zu können.
Wenn man da ausrutscht geht es auf dem feuchten Gras lang dahin.
Das schlimmste liegt hinter uns, es kommt sogar die Sonnne raus aber jetzt muss man wieder ins Tal.
Zwischendurch sind immer wieder kleinere Anstiege zur überwinden, meine Oberschenkel schmerzen und krampfen bereits leicht.
Abwärts laufen jeder Schritt ein Schmerz, aufwärts jeder Schritte ein Kampf, die Reserven sind aufgebraucht.
Aber nach 4Stunden und 48 Minuten bin ich doch erschöpft aber glücklich im Ziel.
Fazit: eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit vielen Streckenposten und Verpflegungsstellen und einer vorbildlichen Wegemarkierung.